Neurologisch-neurochirurgische Frührehabilitation
Auf unserer neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitationsstation behandeln wir ausschließlich Patienten, die noch vollständig von pflegerischer Hilfe abhängig sind und mehrmals täglich ärztliche und pflegerische Überwachung brauchen. Dort gibt es auch in einem gesonderten Bereich 4-6 Betten mit Monitorüberwachung. Gleichzeitig sind diese Patienten ausreichend stabil für kurze Therapieeinheiten und benötigen aktuell keine operativen Eingriffe.
Die Frührehabilitation ermöglicht ein frühzeitiges Training von Alltagsfähigkeiten, auch wenn noch medizinische Überwachung und Behandlung notwendig sind. Dabei werden Übungstherapien engmaschig im Behandlungsteam abgesprochen, teilweise von mehreren Berufsgruppen in Zusammenarbeit durchgeführt und laufend an die Belastbarkeit und die Fortschritte des Patienten angepasst.
In der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation werden v.a. Patienten mit schweren Erkrankungen des Gehirns und schweren generalisierten Lähmungen behandelt. Zu letzteren gehören auch Patienten nach langem Aufenthalt auf Intensivstation. Typische Krankheiten sind:
- Schwerer Schlaganfall
- Schwere Hirnverletzung
- Schwere Gehirnentzündungen
- Guillain-Barré-Syndrom (eine entzündliche Nervenlähmung)
- Intensiv-Polyneuropathie (Lähmungen nach Behandlung auf Intensivstation aufgrund verschiedener, auch internistischer oder chirurgischer Erkrankungen).
Entscheidend für die Aufnahme in die Frührehabilitation sind die Fähigkeitsstörungen. Dazu erfolgt bei Aufnahme ein ausführliches Assessment. Unsere Patienten haben anfangs eines oder mehrere der folgenden Probleme:
- Störungen der Wachheit und Aufmerksamkeit
- Störungen von Planen, Handeln, Denken, evtl. mit Selbst- und Fremdgefährdung
- Störungen der Kommunikation
- Sprachstörungen
- Schluckstörungen, evtl. mit Sondenernährung oder künstlicher Trennung von Atmung und Schlucken (Tracheostoma)
- Ausgeprägte Lähmungen mit Bewegungsunfähigkeit
- Urin- und/oder Stuhlinkontinenz.
In unserem Team arbeiten Ärztinnen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologinnen, Pflegekräfte, Sozialarbeiterinnen, Seelsorger und Küchenhilfen, die alle speziell für diese Störungen und ihre Behandlung geschult sind. Sie arbeiten zusammen nach festgelegten und erprobten Therapiekonzepten.
Wir übernehmen Patienten direkt von der Intensivstation oder aus dem Akutkrankenhaus (Phase A) und therapieren sie weiter auf unserer Phase C- oder D-Station, wenn sie einen Teil ihrer Selbstständigkeit wieder erreicht haben. Und wir unterstützen Patienten und Angehörige bei der Klärung der Weiterversorgung.